Umwelt- und klimafreundliche Mobilität im Alter
Keine Frage: Mobil zu sein ist in unserer modernen Gesellschaft ein absolutes Muss und auch im Alter sollten und wollen die Menschen so mobil wie möglich sein und bleiben. Unbestritten ist aber auch, dass die Mobilität – zumindest die meisten motorbetriebenen Arten der Fortbewegung – das Klima und die Umwelt belastet. Es gilt also, einen Kompromiss zu finden zwischen Mobilität und Klima- bzw. Umweltfreundlichkeit.
Mobilität zu Fuß
Das Gehen ist natürlich die älteste, natürlichste und ursprünglichste Art, sich fortzubewegen. Lange bevor der Mensch auch nur daran gedacht hat, sich auf eine andere Art und Weise fortzubewegen, ist er auf seinen beiden Beinen von einem Ort zum anderen gegangen.
Gehen ist von allen Arten der Mobilität die umweltverträglichste, das Fortbewegen auf den eigenen Beinen ist leise und klimaneutral, denn es erzeugt keinerlei Schadstoffe und kein klimaschädliches CO2. Gehen hält außerdem fit und gesund, ein Umstand, der besonders bei älteren Menschen ein nicht zu übersehender Vorteil ist, denn gerade bei älteren Menschen fehlt es oft an Bewegung. Außerdem fördert Gehen soziale Kontakte, denn durch die langsame Art der Fortbewegung bspw. beim Einkaufen, beim Gang zum Arzt oder einfach nur bei einem gemütlichen Stadtbummel hat man viel mehr Zeit für seine Umwelt und seine Mitmenschen und kommt so viel schneller ins Gespräch. Man ist außerdem nicht wie in einem Auto eingekapselt, sondern nimmt die verschiedenen Reize der Umgebung direkt wahr. Dadurch entdeckt man auch immer wieder Neues, auch wenn man denkt, die eigene Nachbarschaft In- und Auswendig zu kennen.
Gehen ist also die ideale Art der Fortbewegung für kurze Strecken wie bspw. zum Einkaufen, zur Bank, zur Post, zum Bäcker und praktisch für alle Gänge und Besorgungen, die in der näheren Umgebung stattfinden. Besonders bei diesen kurzen Strecken, die oftmals nicht einmal einen Kilometer ausmachen, lohnt es sich aus Gesundheits-, Umweltschutz- und Klimaschutzgründen, das Auto stehen zu lassen und sich stattdessen auf Schusters Rappen zu begeben.
Gerade ältere Menschen profitieren auch gesundheitlich vom Gehen im Alltag, denn beim Gehen kann man auf natürliche und nützliche Art und Weise Beweglichkeit, Kondition und Gesundheit trainieren – vorausgesetzt natürlich, man ist als älterer Mensch nicht gehandicapt.
Mobil mit dem Fahrrad
Auch das Fahrrad ist ein umwelt- und klimafreundliches Fortbewegungsmittel. Wie das Gehen zu Fuß erzeugt das Fahrradfahren keinerlei klimaschädlichen Schadstoffe oder CO2. Außerdem ist man besonders in der Stadt mit dem Fahrrad sehr flexibel unterwegs und ist oftmals schneller am Ziel als mit dem Auto – und das alles ganz ohne lästige Parkplatzsuche.
Fortbewegung mit dem Fahrrad ist darüber hinaus sehr gesund. Es stärkt die Muskeln und das Immunsystem. Fahrradfahren entlastet außerdem die Gelenke, wodurch das Fahrrad als gute Mobilitätsalternative zum Gehen gelten kann, besonders für ältere Menschen, die Gelenkbeschwerden haben und denen das Gehen schwer fällt.
Das Fahrradfahren ist also, wie das Gehen, eine gesunde, umweltverträgliche und klimafreundliche Art der Mobilität, die auch ältere Menschen noch gut ausüben können.
Mobil mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Auch die Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, also mit Bus und Bahn, ist, im Vergleich zum Individualverkehr mit dem Auto, eine umweltfreundliche Art der Mobilität. Im Vergleich zum Auto stößt ein Linienbus pro Person und Kilometer nur die Hälfte an CO2 aus. Die Bahn stößt im Nahverkehr etwa ein Drittel, im Fernverkehr sogar etwa zwei Drittel weniger CO2 aus als ein Auto. Auch bei anderen Schadstoffen sieht die Bilanz der öffentlichen Verkehrsmitteln meistens ähnlich aus.
Neben der Umweltfreundlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel haben Bus und Bahn außerdem den Vorteil, dass man sich selbst beim Fahren um nichts kümmern muss. Man kann sich hinsetzen, entspannen, lesen, die Umgebung beobachten oder sogar schlafen und kommt ausgeruht und ohne Stress am Zielort an – vorausgesetzt natürlich, Bus und Bahn sind pünktlich, nicht überfüllt und die Mitreisenden sind einigermaßen ruhig.
Öffentliche Verkehrsmittel sind gerade für ältere Menschen oftmals die einzige Möglichkeit, größere Strecken zurück zu legen, denn häufig können oder wollen sie nicht mehr selbst Auto fahren. Bus und Bahn bieten daher besonders älteren Menschen die Möglichkeit, auch noch weitere Reisen und/oder Fernreisen zu unternehmen. Die Bahn bietet außerdem für Senioren zum Teil erheblich im Preis reduzierte Sonderangebote. Außerdem bietet die Bahn für verschiedenen Ziele in Europa ebenfalls spezielle Preise für Senioren an.
Mobilität mit dem Auto
Das Auto ist in unserer Gesellschaft der Inbegriff individueller Mobilität. Auch viele ältere Menschen greifen regelmäßig auf das Auto zurück, um Besorgungen zu machen, zum Einkaufen zu fahren oder um kleinere und größere Reisen zu unternehmen. Gerade in ländlichen Gebieten, in denen das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln nur unzureichend oder sogar gar nicht vorhanden ist, ist man in Sachen Mobilität weitestgehend aas Auto angewiesen.
Doch bei all den Vorteilen der individuellen Mobilität hat das Auto leider auch große und nicht wegzudikutierende Nachteile in Sachen Umwelt- und Klimafreundlichkeit: Ein Auto stößt umweltschädliche Schadstoffe und klimaschädliches CO2 in großen Mengen aus. Auch der Lärm, den ein Auto besonders in der Masse produziert, ist etwas, was das Wohlbefinden der Menschen beeinträchtigen kann. Außerdem brauchen Autos viel Platz und zwar nicht nur auf den immer knapper werdenden Parkplätzen in den Städten sondern auch auf den Straßen und Autobahnen. Je mehr Autos es gibt, desto mehr Natur wird durch den Straßenbau vernichtet.
Auch die Kosten, die ein Auto in Form von Anschaffungspreis, Benzinkosten, Versicherung, Steuern, Hauptuntersuchungen, Reparaturen und Wertverlust verursacht, sind nicht von der Hand zu weisen, auch wenn sie viele Autofahrer oft nicht wahrhaben wollen und im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln oft nicht mit einberechnen.
Man muss angesichts der Nachteile des Autos natürlich nicht dauerhaft auf das Auto verzichten aber ein etwas überlegterer und bewussterer Zugang zum Thema Mobilität wäre zum Schutz der Umwwelt und des Klimas wünschenswert. Besonders bei kürzeren Strecken wäre es daher zum Wohle des Klimas und der Umwelt, aber auch zum Wohle der eigenen Gesundheit, oftmals besser, statt mit dem Auto zu fahren, lieber zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Auch bei weiteren Strecken sollte man sich öfters mal überlegen, ob man diese nicht billiger, gemütlicher und stressfreier mit den umweltfreundlicheren öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen kann.
Weiterführende Informationen zum Thema „Klimafreundlich mobil mit 60+“ bietet der VCD (Verkehrsclub Deutschland).