Senioren-Unfallversicherung
Eine Senioren-Unfallversicherung ist eine Unfallversicherung, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren und älteren Menschen zugeschnitten ist. Neben den Leistungen einer normalen Unfallversicherung bietet eine Senioren-Unfallversicherung verschiedene Extras wie bswp. Koch-, Putz- und Einkaufshilfe für Dinge, die viele Senioren in der Zeit nach einem Unfall nicht selbst erledigen können.
Bekanntermaßen passieren die meisten Unfälle in der Freizeit und im Haushalt. Dabei sind Senioren bei Unfällen besonders gefährdet. Zum einen, weil ihr Unfallsrisiko aufgrund schlechterer Koordination, altersbedingter Seh-, Hör- oder Gehbehinderungen deutlich höher liegt als bei jüngeren Leuten, zum anderen aber auch deswegen, weil die Folgen eines Unfalls bei Senioren oftmals größer sind und sie auch eine längere Zeit benötigen, um sich vom Unfall wieder zu erholen. So brechen zum Beispiel die Knochen älterer Menschen leichter, da sie weniger Substanz haben (Stichwort: Osteoporose) und brauchen gleichzeitig länger, um wieder zusammen zu wachsen.
In dieser Zeit sind viele Senioren auf fremde Hilfe angewiesen. Da aber besonders viele ältere Menschen alleine leben und nicht von ihrer Familie versorgt werden können, ist es sinnvoll, durch eine Senioren-Unfallversicherung solche Notfälle abzusichern und für entsprechende Hilfe nach einem Unfall zu sorgen. Geschieht dies nicht, so bleibt vielen nur die Möglichkeit, ihre Wohnung zu verlassen und in ein Pflegeheim zu ziehen.
Auch bei den Versicherungskonditionen unterscheiden sich spezielle Senioren-Unfallversicherung oftmals von „normalen“ Unfallversicherungen. So wird bei den meisten normalen Unfallversicherungen ein Unfall meistens als plötzlich auftretendes Ereignis definiert, das von außen einwirkt und beim Versicherten unfreiwillig zu einer dauerhaften Gesundheitsschädigung führen. Diese Definition ist aber bei vielen typischen und häufigen „Seniorenunfällen“ wie bspw. einem Sturz und einem daraus folgenden Oberschenkelhalsbruch nicht anwendbar. Ein Versicherer könnte sich also hier bequem vor der Zahlung drücken. Bei einer Senioren-Unfallversicherung zahlt der Versicherer dagegen unabhängig von der Definition eines Unfalls auch bei Oberschenkelhalsbruch in voller Höhe. Mitversichert sind bei einer Senioren-Unfallversicherung im allgemeinen auch Unfälle durch Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Solche Zusatzleistungen und Konditionen kosten natürlich ihren Preis. Deswegen sind Senioren-Unfallversicherungen oftmals deutlich teurer, als normale Unfallversicherungen. Wer also bereits einen gut Unfallschutz mit vergleichbaren Konditionen hat und besonders auf die zusätzlichen Hilfeleistungen verzichten kann, der sollte seine alte Unfallversicherung möglichst beibehalten. Allerdings laufen die meisten normalen Unfallversicherungen nicht unbegrenzt. Viele Versicherungen kündigen die Unfallversicherung bei Erreichen eines bestimmten Lebensalters oder erhöhen die Beiträge. Auch Neukunden über 75 Jahren werden meistens nicht mehr zu normalen Konditionen versichert, sondern müssen eine Senioren-Unfallversicherung mit höheren Beiträgen abschließen.
Wer eine Senioren-Unfallversicherung abschließen möchte, der sollte genau die Konditionen und Preise studieren. Insbesondere auch, ob bei einem bleibenden Gesundheitschaden durch einen Unfall die Versicherung eine einmalige Kapitalauszahlung oder eine regelmäßige Rentenzahlung erbringen muss. Hilfreich sind hier vor allem Tests und Gutachten unabhängiger Institute wie bspw. der Stiftung Warentest. Diese hat 2019 einen Test von Senioren-Unfallversicherungen mit Assistance-Bausteinen online veröffentlicht (Unfallversicherung für Senioren: Das bieten Assistance-Tarife; Abruf kostenpflichtig). Dort werden die wichtigsten Punkte bei einer Senioren-Unfallversicherung geklärt und erklärt sowie verschiedene Anbieter von Senioren-Unfallversicherungen miteinander verglichen und bewertet.