Sinnesgärten – Erleben mit allen Sinnen
In Sinnesgärten können ältere Menschen (aber auch Menschen mit geistigen Behinderungen) die Natur mit allen fünf Sinnen – also Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken – erleben. Im Sinnesgarten bzw. Sinnengarten werden alle fünf Sinne gleichermaßen angesprochen und selbst hochgradig an Demenz erkrankte Menschen fühlen sich in diesen Gärten sicher und geborgen und erleben Sinneseindrücke, die sie seit ihrer frühesten Kindheit kennen und auch richtig einordnen können. Sinnesgärten können dazu beitragen, gerade bei Demenzkranken Unruhe und Ängste abzubauen und ihnen ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit zu geben.
Natur erleben mit allen Sinnen
Sinnesgärten dienen dazu, gerade bei älteren Mensch und Demenzkranken alle fünf Sinne Riechen, Hören, Schmecken, Tasten und Sehen anzusprechen und bei den Menschen auf diese Weise vertraute Erlebnisse aus der Vergangenheit wieder zum Leben erwecken und die Erinnerung daran wach halten. Sinnesgärten können einen wertvollen Beitrag zur Therapie und zur Aktivierung von Demenzkranken leisten, da sie Sinneseindrücke wecken den Menschen schon seit frühester Kindheit vertraut sind und mit denen sie im allgmeinen positive Gefühle verknüpfen.
Gerade bei Menschen mit stark fortgeschrittener Demenz können Sinnesgärten bei der Therapie und der Aktivierung helfen. Diese Menschen erkennen zwar oftmals ihre nächsten Angehörigen nicht wieder, sie können sich aber durchaus an das Aussehen und den Duft einer Rose, das rauhe Gefühl einer Baumrinde oder an den Geschmack von Himbeeren erinnern.
Sehen
Im Sinnesgarten lässt sich die Natur im Wandel der Jahreszeiten sehen und beobachten: Das Erblühen im Frühjahr, die prächtige Pracht im Frühjahr, das bunte Laub im Hebrst und die schneebedeckte Natur im Winter, der ewige Kreislauf von Wachstum und Vergehen, der altbekannt und doch immer wieder neu und faszinierend ist hilft, die jahreszeitliche Orientierung aufrecht zu erhalten. Dazu kommen natürlich all die kleinen und großen Tiere, die die älteren Menschen im Sinnesgarten sehen und beobachten können: Fleissige Bienen, schillernde Schmetterlinge, Vögel aller Art und Größe, vielleicht sogar ein Kaninchen oder ein Eichhörnchen – all das schafft optische Reize, die für die Menschen wohltuend sind und die sie seit ihrer frühesten Kindheit kennen.
Hören
Das Zwitschern der Vögel, das Zirpen der Grillen, das Summen der Bienen, das sanfte Wiegen der Blätter im Wind, das Rascheln des Laubs im Herbst – all das sind Höreindrücke, die im Sinnesgarten gewonnen werden können und die die älteren Menschen gut einordnen können und sie beruhigen. Verstärken kann man die positiven Hörerlebnisse noch bspw. durch Glocken- oder Windspiele, die mit ihren Tönen die Menschen beruhigen.
Tasten
Auch der Tastsinn kommt nicht zu kurz im Sinnesgarten. Die rauhe und zerfurchte Oberfläche einer Baumrinde, die Glätte und Kälte eines Kieselsteins, Wald- und Baumfrüchte wie Kastanien, Eicheln, Bucheckern oder auch Grashalme, Blätter oder einfache Erde – sie alle hinterlassen unterschiedliche Tasteindrücke auf der Haut, die beruhigen, entspannen und altbekannte Erinnerungen hervorrufen. Auch das Gefühl von Wasser auf der Haut, bspw. von einem plätschernden Springbrunnen ist ein starkes Gefühl.
Riechen
Der Geruchssinn ist einer der stärksten Sinne überhaupt. Das Geruchsgedächtnis ist bei den meisten Menschen ausgesprochen stark und viele ältere Menschen erinnern sich noch ganz genau an Gerüche aus ihrer frühesten Kindheit. Der Vanillepudding der Mutter, derfeifentabak des Großvaters, der Gercuh von frischem Heu im Sommer oder des Weihnachtsbaums im Winter. Angenehme und bekannte Gerüche rufen Erinnerungen und positive Erinnerungen hervor. Deswegen darf auch im Sinnesgarten das Riechen natürlich nicht zu kurz kommen. Duftende Blumen und Kräuter wie Rosen, Veilchen, Rosmarin, Lavendel oder Maiglöckchen dürfen hier ebenso nicht fehlen wie andere Düfte aus der Jugend wie der Duft nach frisch gemähtem Gras, nach Moss, feuchter Erde oder von Gewürzen wie Zimt oder Vanille.
Schmecken
Ein Garten bietet sich natürlich geradezu an, Obst und Gemüse darin zu züchten und sie dann gleich vor Ort zu essen. So spielt auch der Geschmackssin eine wichtige Rolle im Sinnesgarten. Der Geschmack frisch gepflückter Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, eines Apfels oder einer Birne frisch vom Baum oder auch von frisch gepuhlten Erbsen direkt aus der Schote lässt bei vielen Demenzkranken wieder Erinnerungen an die Jugend aufkommen und hinterlässt ein positives Gefühl.
Weitere Informationen zu Sinnesgärten
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