Sicheres Badezimmer für Senioren
In der eigenen Wohnung passieren die meisten Unfälle und das Badezimmer ist ein besonders gefährlicher Ort. Obwohl man nur vergleichsweise wenig Zeit im Bad verbringt, passieren hier relativ gesehen mit die meisten Unfälle: Jährlich verunglücken rund 250.000 Deutsche im Bad. Die meisten dieser Unfälle gehen relativ glimpflich aus, aber gerade bei Senioren und älteren Menschen, die nicht mehr so sicher auf den Beinen und auch nicht mehr so reaktionsschnell sind, kann ein Unfall im Bad schlimme Folgen haben. Das Bad für Senioren und ältere Menschen sicher zu machen ist daher eine wichtige und empfehlenswerte Maßnahme.
Um ein Badezimmer sicherer für Senioren zu machen bedarf es oft nur kleinerer Anschaffungen und Maßnahmen, die kein oder nur wenig Geld kosten. Andere Maßnahmen kosten dagegen meist etwas mehr Geld und sind auch gelegentlich mit einem Umbau bzw. einer Renovierung des Badezimmers verbunden, sie dienen aber der Prävention von Unfällen und machen das Bad vor allem für ältere Menschen, aber auch für alle anderen, die das Bad benutzen, wesentlich sicherer.
Kleinere Maßnahmen für ein sicheres Badezimmer
Bereits kleine Anschaffungen können die Sicherheit im Badezimmer deutlich verbessern, so dass sich auch ältere Menschen sicher und unfallfrei im Bad aufhalten können.
Eine ausgesprochen effektive Maßnahme für ein sicheres Badezimmer ist es, Dusch- und Badematten mit einer rutschfesten Unterlage anzuschaffen. Damit lässt sich eine der häufigsten Unfallursachen, nämlich das Aus- bzw. Wegrutschen auf Dusch- und Badematten beim Ein- und Aussteigen aus Dusche und Badewanne vermeiden.Auch für Teppiche im Bad gibt es rutschfeste Unterleger, die das Wegrutschen verhindern.
Auch innerhalb der Dusch- und Badewanne sollte der Wannenboden mit einer rutschfesten Unterlage aus Silikon oder Kautschuk ausgelegt werden. Rutschfeste Unterlagen und Badematten gibt es in jedem Sanitärfachgeschäft.
Ebenfalls wichtig für ein sicheres Badezimmer ist eine ausreichende und helle Beleuchtung. Dass defekte Leuchtmittel unverzüglich ausgetauscht werden sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber auch die Auswahl der passenden Lampe(n) ist wichtig. Die Hauptlampe an der Decke oder an der Wand sollte hell und kräftig genug sein, um damit wirklich jeden Winkel des Badezimmers – auch bspw. die Dusche bei geschlossener Duschtür – ausreichend auszuleuchten. Am Badezimmerspiegel haben sich außerdem spezielle Strahler bewährt, die nur den Spiegel und das Waschbecken extra erleuchten. Diese Strahler helfen beim Waschen, Schminken, Rasieren, Zähne putzen usw. Die Beleuchtung sollte dabei weder blenden, noch Schatten werfen. Der Fachhandel bietet außerdem klapp- und schwenkbare Badespiegel an, die man auch im Sitzen gut nützen kann.
Die Wand um Toilette, Dusche und Badewanne sollte mit Haltegriffen versehen sein, an denen sich Senioren festhalten können, um so sicher auf die Toilette oder in die Dusche oder Badewanne und wieder heraus steigen zu können. Solche Haltegriffe gibt es schon für wenig Geld in Sanitärfachgeschäften oder in Baumärkten und lassen sich mit wenig Aufwand mit Dübel und Schrauben fest an der Wand befestigen. Ideale Höhe für Haltegriffe im Bad ist ca. 85 cm, der Durchmesser der Haltegriffe sollte drei bis vier Zentimeter betragen.
Auch eine Anschaffung, die nur wenig Geld kostet, aber die Sicherheit im Bad enorm erhöht, ist ein Plastikhocker, mit dem ältere Menschen im Sitzen Duschen können. Natürlich muss der Duschhocker rutschfest und kippsicher sein. Es gibt außerdem im Fachhandel Klappsitze für die Dusche, die man an die Wand dübeln und bei Bedarf hoch- und runterklappen kann.
Größere Anschaffungen und Umbaumaßnahmen für ein sicheres Badezimmer
Man kann also schon mit wenigen Mitteln und geringem finanziellem Aufwand das Badezimmer um einiges sicherer für Senioren machen. Noch sicherer wird das Badezimmer allerdings, wenn man es seniorengerecht umbaut.
Zu diesen Umbaumaßnahmen gehören bspw. der Austausch von großen Fliesen gegen kleinere. Kleinere Fliesen haben den Vorteil, dass der Anteil der Fugen relativ zur Bodenfläche wächst und diese Fugen rutschhemmend. Entscheidet man sich außerdem für Fliesen mit einer raueren Oberfläche, dann bietet dies noch weiteren Schutz gegen Rutschen, Außerdem bietet der Fachhandel spezielle rutschfeste Fliesen an, die speziell gekennzeichnet sind.
Dusche und Badewanne sollten ebenerdig sein, d.h. man sollte sie betreten können, ohne dass man die Füße anheben muss. Der Fachhandel bietet hierzu spezielle Badewannen mit Türen an. Ebenfalls im Fachhandel findet man spezielle Tuchlifte und Badewannenlifte, mit denen man älteren Menschen mit mechanischen Mitteln und meistens motorgetrieben in die Badewanne ablassen und wieder aus der Wanne hochheben kann. Tuchlifte und Badewannenlifte eignen sich besonders für ältere Menschen, die in ihrer Beweglichkeit derart eingeschränkt sind, dass sie ohne fremde Hilfe nicht mehr in die Badewanne oder heraus kommen.
Wenn ältere Menschen zwar noch alleine in und aus der Badewanne kommen, sie aber nicht mehr so beweglich sind, um sich bis auf den Wannenboden zu setzen oder wenn sie danach nicht mehr hoch kommen, empfiehlt sich die Anschaffung eines Badewannensitzes. Auch dieser verbessert die Sicherheit im Badezimmer und sorgt für Bequemlichkeit beim Baden.
Für Bad und Dusche gibt es spezielle Armaturen mit Verbrühschutz. Bei diesen kann mit einem Thermostat die Temperatur des heißen Wassers geregelt werden, so dass das Wasser beim Baden oder Duschen nicht zu heiss wird und man sich Verbrühungen zuziehen kann. Solche spezielle Armaturen sind ganz besonders für ältere Menschen mit Sehbehinderungen sehr zu empfehlen, aber auch bei Haushalten mit kleinen Kindern sind sie eine lohnenswerte Anschaffung.
Grundsätzliche Verhaltensregeln für ein sicheres Badezimmer
Neben all diesen Maßnahmen sollte man immer einige grundsätzliche Verhaltensregeln beachten, damit das Badezimmer sicher ist und bleibt: Wasserflecken oder Schaumreste von Seife, Shampoo, Körpercremes und -ölen oder von Badezusätzen auf dem Badezimmerboden sollten sofort aufgewischt und getrocknet werden. Auch Schaumreste und Reste von Körperölen und anderen Pflegeprodukten in der Wanne und in der Dusche sollte sofort beseitigt und mit reichlich warmem Wasser abgespült werden. Handtücher, Kleidungsstücke, Bademäntel usw. haben ebenfalls nichts auf dem Badezimmerboden zu suchen und sollten sofort weggeräumt werden.
Alle diese Maßnahmen und Verhaltensregeln können dabei helfen, das Badezimmer auch für Senioren und ältere Menschen sicherer zu machen und so gefährliche Unfälle zu vermeiden.