Inkontinenzhilfen
Bei vielen älteren Männern und Frauen ist Inkontinenz vorübergehend oder dauerhaft ein Problem. Die Unfähigkeit, Urin (Urininkontinenz) oder Stuhlgang (Stuhlinkontinenz) willentlich zurück zu halten ist leider sehr weit verbreitet unter Menschen die 60 Jahre und älter sind: Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. liegt die die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der Harninkontinenz bei Frauen bei 12 – 58 %, bei Männern zwischen 4 – 28 %, wobei sich die Zahlen mit steigendem Lebensalter annähern d.h. die Zahl der Männer mit Urininkontinenz im Alter stärker steigt, als die der Frauen. 0,5 % bis 16,9 % der Frauen und Männer sind von Analinkontinenz betroffen (Quelle: PDF-Datei). Inkontinenz ist leider immer noch ein Tabuthema, die Betroffenen reden oft nicht einmal mit ihrem Hausarzt darüber. Stattdessen leiden viele unter einer starken und ständigen Belastung, die nicht nur die Betroffenen selbst, sondern oft auch deren Angehörige und Freunde betrifft.
Die Ursachen für Inkontinenz im Alter können vielfach sein, dazu zählen u.a. altersbedingte Veränderungen in der Struktur des Blasenmuskels oder Veränderungen der Anatomie des unteren Harntraktes und Störungen der neurogenen Steuerung. Auch verschiedene Krankheiten und deren Behandlung wie z.B. Prostatakrebs bei Männern oder medikamentöse Nebenwirkungen können Ursache für Inkontinenz im Alter sein.
Tabuthema Inkontinenz
Viele ältere Menschen schämen sich ihrer Inkontinenz und haben Angst davor, dass ihnen unkontrolliert Urin oder Stuhlgang abgeht sowie vor den Folgen wie sichtbare Flecken oder Gerüche. Viele ältere Frauen und Männer mit einem Inkontinenzproblem ziehen sich daher immer weiter zurück und vernachlässigen Familie, Freunde und andere sozialen Kontakte. Gleichzeitig trauen sie sich auch nicht, mit ihrem Problem einen Arzt bzw. Urologen aufzusuchen, der die Inkontinenz behandeln oder ihnen zumindest verschiedenen Inkontinenzhilfen empfehlen kann, die den Betroffenen das Leben erleichtern können.
Inkointinenz kann durch entsprechende Therapien oftmals deutlich gebessert und in vielen Fällen sogar ganz geheilt werden. Doch selbst wenn die Inkontinenz nicht vollständig therapierbar sein sollte, gibt es verschiedene Inkontinenzhilfen, die das Leben mit Inkontinenz für Betroffene und deren Angehörige deutlich verbessern können, so dass die Erkrankten weniger Angst vor der Inkontinenz und deren Folgen haben müssen und sie so im Alltag wieder sicherer auftreten können und sich nicht vor ihrer Umwelt zurückziehen müssen. Inkontinenzhilfen sind eine hygienische Art und Weise, Urin oder Stuhlgang unbemerkt von anderen aufzufangen, sie ermöglichen damit ein nahezu uneingeschränktes Leben, wie es auch Gesunde führen. Außerdem schützen Inkontinenzhilfen vor Folgeerscheinungen und -krankheiten wie Flecken, Gerücje, Hautreizungen, Rötungen und Infektionen.
Verschiedene Arten der Inkontinenzhilfen
Je nach Art und Schwere der Inkontinenz gibt es verschiedene Inkontinenzhilfen. Für Harninkontinenz gibt es bspw. Slipeinlagen, Pants, Windelhosen, Urinbeutel, Blasenkatheter oder Kondom-Urinale, bei Stuhlinkontinenz gibt es Windelhosen, spezielle Einlagen oder Darmrohre.
Diese Inkontinenzhilfen werden je nach der Schwere der Inkontinenz verwendet. Bei leichter Inkontinenz werden sehr häufig Einlagen verwendet, die mit Klebestreifen direkt an der Unterwäsche fixiert werden. Slipeinlagen als Inkontinenzhilfe gibt es in unterschiedlichen Formen für Männer und Frauen.
Bei schwereren Formen der Inkontinenz werden häufig Windelhosen als Inkontinenzhilfen verwendet. Diese bestehen aus einem saugfähigen Flies, das Nässe aufnimmt und diese sauber und geruchsfrei speichert, und einer undurchlässigen Außenschicht. Windelhosen sind meistens mit wiederverschließbaren Verschlüssen versehen, die es den den Betroffenen ermöglichen, nicht bei jedem Einnässen die Windelhose wechseln zu müssen, wenn dazu keine Notwendigkeit besteht. Eine Variation der Windelhose sind die sogenannten „Pants“, die eine Kombination aus Hose und Einlage darstellen. Pants sind außen mit mit einer Stoffschicht versehen und sehen dadurch praktisch aus, wie eine ganz normale Unterhose, die sich auch wie eine solche an- und ausziehen lassen.
Besonders für die Verwendung bei Nacht geeignet sind sogenannte Urinal-Kondome. Diese haben Ähnlichkeit mit einem normalen Kondom und werden auch genau so verwendet, in dem sie über den Penis gezogen werden. Kondom-Urinale sind entweder selbstklebend oder werden mit Hautkleber befestigt, so dass sie auch während der Nacht nicht verrutschen können, wenn sich der Träger im Schlaf hin- und herdreht. An Kondom-Urinalen ist ein Schlauch befestigt, durch den der Urin abfließen kann.
Bei besonders schweren Fällen der Inkontinenz werden Blasenkatheter oder Darmrohre verwendet.
Man sieht also: Inkontinenzhilfen können dabei helfen, wenn schon nicht die Inkontinenz selbst zu heilen, so doch wenigstens ihre Folgen und unangenehmen Nebenerscheinungen zu bekämpfen und zu verhindern. Mit einer Inkontinenzhilfen ist es vielen älteren Menschen, die an Inkontinenz leiden, oftmals wieder möglich, aktiv am Leben teil zu nehmen, ohne sich unsicher fühlen zu müssen oder Angst vor den Folgen ihrer Krankheit haben zu müssen.
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