Wohnberatung für barrierefreies Wohnen für ältere Menschen
So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben zu können ist der Wunsch und der Traum der meisten älteren Menschen. Leider jedoch geht bei vielen Menschen das Alter mit zahlreichen Gebrechen einher, die sie in ihrer Beweglichkeit und Mobilität einschränken. Oft werden einfache Dinge wie das tägliche Waschen oder Duschen, aber auch Treppensteigen unmöglich. Sind die älteren Menschen dann noch gehbehindert und auf einen Rollator oder einen Rollstuhl angewiesen, dann werden oft schon niedrige Türschwellen zu beinahe unüberwindbaren Hindernissen. Damit das Leben in den eigenen vier Wänden wieder möglich und angenehm wird, sind oft Umbaumaßnahmen nötig, um die Wohnung oder das Haus barrierefrei umzugestalten. Bei der Erkennung, der Planung und der Umsetzung solcher baulichen Maßnahmen für ein barrierfreies Wohnen kann eine Wohnberatung helfen.
Wohnberatung vor Ort
Wohnberater besuchen die Menschen in ihren Wohnungen und geben vor Ort einen Überblick über die Möglichkeiten und Formen für bautechnische Veränderungen, barrierefreie Ausstattungen, den Einsatz von Hilfsmitteln etc.. Wohnberater analysieren die Wohnsituation und helfen bei der Planung und bei der Durchführung der erforderlichen Maßnahmen. Außerdem gibt die Wohnberatung Informationen und Tipps über aktuelle Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten zur Wohnanpassung. Auf Wunsch können die Wohnberater dann auch die Durchführung der Umbaumaßnahmen überwachen. Dazu gehören bspw. auch Gespräche mit dem Hausarzt, dem Vermieter oder die Hilfe bei der Stellung von Anträgen und bei bürokratischen Hürden.
Wohnberatung wird in aller Regel von ehrenamtlichen, speziell geschulten Menschen durchgeführt. Nicht selten sind diese Menschen bereits durch ihren Beruf besonders dazu prädestiniert, andere bei Umbaumaßnahmen für ein barrierefreies Zuhause zu beraten. Oft handelt es sich bei den Wohnberatern um Handwerker, Architekten oder Ingenieure, viele davon sind bereits selbst schon im Ruhestand. Wichtig ist bei der Wohnberatung, dass sie sich ganz auf die Wünsche des „Kunden“ also des Hilfsbedürftigen konzentriert und dass keine Verkaufsinteressen bei der Beratung bestehen, der Wohnberater seinem Klienten also keine Produkte, Hilfsmittel oder Umbaumaßnahmen „aufschwatzen“ will.
Wohnberater werden häufig von sozialen Diensten wie Sozialstationen oder dem Deutschen Roten Kreuz DRK angefordert, deren Mitarbeiter erkannt haben, dass ein Handlungsbedarf bei den von ihnen betreuten Menschen besteht.
Verschiedene Träger führen Wohnberatungen durch
Wohnberatung wird von verschiedenen Institutionen, gemeinnützigen Vereinen oder sozialen Einrichtungen durchgeführt. Die Organisation kann regional sehr unterschiedlich sein, es gibt keine einheitliche Organisation. Vielerorts ist die Wohnberatung in andere Beratungsangebote (z.B. Pflegestützpunkte, Seniorenservicebüros, Beratungs- und Koordinierungsstellen, technische Bauberatung) integriert, es gibt jedoch auch zunehmend reine Wohnberatungsstellen. Auch ist die Verteilung und die Häufigkeit von Wohnberatungsstellen nicht überall gleich und von Bundesland zu Bundesland durchaus verschieden. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungsanpassung e.V. BAG bietet daher eine Liste der verschiedenen Ansprechstellen in den Bundesländern an. Die BAG bietet außerdem nach Bundesländern geordnet eine Liste der Wohnberatungsstellen an, die in der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. organisiert sind und die Qualitätsstandards zur Wohnberatung der BAG vertreten.
Wer bei diesen Listen nicht fündig wird oder keine Wohnberatungsstelle in der Nähe findet, der kann auch die bundesweit tätige Online-Wohnberatung des Vereins Barrierefrei Leben e.V. kontaktieren.