Gesundheit und Sport

Energiebedarf von älteren Menschen

Mit zunehmendem Alter nimmt der Energiebedarf des Menschen, also die Kalorienmenge, die er mit seinem Essen zu sich nimmt, kontinuierlich ab. Gründe dafür sind der sinkende Grundumsatz, also die Menge an Energie, die gebraucht wird, um ein grundlegendes Funktionieren der Organe, des Gehirns und des Stoffwechsel aufrecht zu erhalten, sowie eine allmählich sinkende körperliche Aktivität im Alter. Da sich die einzelnen Menschen in ihrer Konstitution und dem Grad der körperlichen Aktivität gerade im Alter zum Teil stark voneinander unterscheiden, ist die Berechnung des individuellen Energiebedarfs bei älteren Menschen aber nicht so ohne weiteres allgemeingültig möglich.

Der Energiebedarf des Menschen setzt sich – unabhängig vom Alter – aus zwei Komponenten zusammen, dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz. Mit dem Grundumsatz wird die Energiemenge bezeichnet, die der Körper benötigt, um im Ruhezustand grundsätzliche Funktionen (Organ- und Herztätigkeiten, Stoffwechsel, Regeneration von Körperzellen, Hirntätigkeit, Atmen, Regulierung der Körpertemperatur, usw.) durchzuführen und aufrecht zu erhalten. Der Leistungsumsatz dagegen gibt an, welche Energie der Körper zusätzlich benötigt, wenn er in Bewegung ist bzw. eine Tätigkeit ausübt, z.B. beim Sport, beim Essen, beim Gehen, beim Staubsaugen, beim Sitzen, usw. Diese beiden Faktoren, der Grundumsatz und der Leistungsumsatz bilden zusammen den sogenannten Leistungsumsatz. Übersteigt die Energiemenge, die der Mensch mit Essen zu sich nimmt, längerfristig diesen Gesamtumsatz, nimmt der Mensch an Gewicht zu, wird er unterschritten, nimmt er ab.

Die Bestimmung des Energiebedarfs bei älteren Menschen ist besonders schwierig. Einerseits nimmt der Grundumsatz des Menschen, bspw. durch verlangsamte Tätigkeiten der Organe, eingeschränkte und verlangsamte Zellerneuerung, usw.,  im Alter langsam ab (Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., DGE, liegt der Grundumsatz im Alter ab 65 Jahren im Durchschnitt bei 1410 kcal pro Tag für Männer und 1170 kcal pro Tag für Frauen), andererseits gibt es unter den älteren Menschen körperlich noch sehr aktive Menschen mit einem entsprechend hohen Leistungsumsatz; gleichzeitig gibt es aber auch – evtl. bedingt durch Krankheiten und körperlichen Behinderungen – solche, die kaum körperlich aktiv sind und dementsprechend einen geringeren Leistungsumsatz haben.

Um den tatsächlichen Energiebedarf von älteren Menschen zu berechnen, muss daher der Grad der körperlichen Aktivitäten mit berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck wird der PAL-Wert (physical activity level; Maß für die körperliche Aktivität) herangezogen. Der PAL-Wert ist ein Quotient, mit dem, abhängig von der körperlichen Aktivität, der Grundumsatz multipliziert wird. Das Ergebnis bildet dann den (errechneten) tatsächlichen Energiebedarf von älteren Menschen.

PAL-Faktoren bei verschiedenen Tätigkeiten
PAL-FaktorTätigkeitBeispiele
0,95schlafen
1,2nur sitzend oder liegendalte, gebrechliche Menschen
1,4–1,5fast ausschließlich sitzend, wenig FreizeitaktivitätenSchreibtischtätigkeit
1,6–1,7überwiegend sitzend, mit zusätzlichen stehenden/gehenden TätigkeitenKraftfahrer, Studenten, Laboranten
1,8–1,9überwiegend stehende/gehende TätigkeitVerkäufer/innen, Kellner, Handwerker, Hausfrauen
2,0–2,4körperlich anstrengende berufliche TätigkeitBergleute, Landwirte, Waldarbeiter, Hochleistungssportler

Quelle: Seite „Leistungsumsatz“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. Dezember 2012, 13:20 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leistungsumsatz&oldid=111818761 (Abgerufen: 14. Januar 2013, 14:41 UTC)

Ein 65-jähriger Mann mit einer sitzenden Tätigkeit, bspw. als Büroangestellter, und ohne sonstige körperliche Betätigung in Form von Sport o.ä. hätte demnach einen täglichen Energiebedarf von Grundumsatz x PAL = 1410 kcal x 1,4 = 1974 kcal.

Der errechnete Energiebedarf für ältere Menschen stellt dabei natürlich nur einen Näherungswert dar. Den tatsächlichen Energiebedarf einer einzelnen Person kann man konkret nur durch eine regelmäßige Gewichtskontrolle feststellen.

 

 

 

 


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