Wohnen und Leben

Elektromobile für Senioren

Wenn im Alter die Beine nicht mehr so richtig mitmachen wollen und einem das Gehen schwer fällt oder es gar unmöglich ist, dann verliert man eines der wichtigsten Güter: Die eigene Mobilität. Mit einer Gehbehinderung ist man automatisch in seiner Mobilität eingeschränkt. Man kann nicht mehr so einfach mal in die Stadt zum Einkaufen gehen, Familie, Freunde oder Bekannte besuchen und auch nicht zum Arzt oder zu anderen Terminen gehen. Ohne Hilfsmittel ist man mit einer Gehbehinderung fast immer auf fremde Hilfe angewiesen, wenn man an einen anderen Ort möchte. Elektromobile für Senioren können diese Mobilität wieder herstellen.

Wenn das Gehen schwer oder gar unmöglich wird, dann merkt man erst, wie viel man zu Fuß erledigt. Der Gang zum Bäcker, in den Supermarkt, auf eine Tasse Kaffee mit Freunden, zum Shoppen oder einfach nur zum Spazieren gehen oder zum Schlendern – viele Dinge werden zu Fuß völlig unkompliziert und jederzeit erledigt. Wenn im Alter aber die Gehfähigkeit nachlässt, dann kann man nicht einfach mal so schnell aus dem Haus zum Bäcker oder in den Supermarkt gehen. Mit einer Gehbehinderung ist die Mobilität beträchtlich eingeschränkt und die Lebensqualität sinkt drastisch.

Mit einem Elektromobil für Senioren, einem Seniorenmobil, lässt sich diese Mobilität zu einem großen Teil wieder herstellen. Und Mobilität bedeutet Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit. Wer seine täglichen Besorgungen noch selbst wahrnehmen kann, noch selbst zum Arzt und zu anderen Terminen gehen kann, der ist nicht auf fremde Hilfe angewiesen und der muss auch nicht dorthin ziehen, wo er ständig auf fremde Hilfe hoffen kann, nämlich ins Altersheim oder ins Pflegeheim. Mit der eigenen Mobilität ist auch gewährleistet, länger in der eigenen vertrauten Umgebung wohnen zu können.

Ein Elektromobil ist, wie ein elektrischer Rollstuhl, ein elektrisch betriebenes Gefährt, mit dem ohne große eigene Anstrengung von A nach B kommt. Im Gegensatz zum elektrischen Rollstuhl, der mehr oder weniger dauernd benutzt wird, wird ein Elektrombil jedoch nur dann benutzt, wenn man außerhalb der Wohnung eine kurze, mittlere oder längere Distanz zurücklegen möchte. In der Wohnung wird das Elektromobil – im Gegensatz zum Rollstuhl – dagegen nicht benutzt.

Entsprechend dieses Anforderungsprofils ist ein Elektromobil für Senioren auch anders gebaut als ein elektrischer Rollstuhl. Elektromobile sind in aller Regel robuster gebaut und schwerer als elektrische Rollstühle. Mit ihnen lassen sich auch größere Lasten transportieren.

Ein Elektromobile für Senioren besitzt einen eigenen Lenker, ähnlich eines Fahrrad- oder Mofalenkers, den man in Höhe, Abstand und Neigungswinkel verstellen und so an seine Sitzposition anpassen kann. Der Sitz des Elektromobils ist sehr bequem und meist schwenkbar, so dass man ohne Probleme und ohne die Beine anheben zu müssen, darauf sitzen und wieder aufstehen kann. Viele Elektromobile verfügen außerdem an der Lenksäule noch über einen fest angebrachten Einkaufskorb, in dem man die Einkäufe oder andere Dinge verstauen kann. Durch die vier Räder und den sehr niedrigen Schwerpunkt sind Seniorenmobile praktisch kippsicher. Armlehnen am Sitz verhindern außerdem das Herausfallen.

Reichweite und Geschwindigkeit von Elektromobile für Senioren

Moderne Elektromobile für Senioren haben heutzutage eine Reichweite von 30 bis 50 km, manche schaffen auch bis zu 100 km und mehr. Damit sind kurze und mittlere Distanzen jederzeit überbrückbar und alle täglichen Besorgungen bequem mit dem Elektromobil zu machen. Ist die Batterie dann leer, kann man ein  Elektromobil an jeder handelsüblichen Steckdose wieder aufladen.

Die durchschnittliche Geschwindigkeit von Seniorenmobilen beträgt etwa 10-15 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist maximal 25 km/h. Damit ist gewährleistet, dass man ein Seniorenmobil auch ohne Führerschein fahren darf.

Mit einem Seniorenmobil hat man praktisch die selben Privilegien, wie mit einem Rollstuhl, d.h. man darf damit auf Straßen (Ab einer Geschwindigkeit von mindestens 6 km/h, Seniorenmobile mit einer Geschwindigkeit unter 6 km/h dürfen die Straße nicht benutzen), Gehwegen und Fahrradwegen fahren. Auch das Fahren in Fußgängerzonen, Kaufhäusern und öffentlichen Gebäuden ist mit einem Elektromobile für Senioren gestattet. Generell ist jedoch vom Befahren der Straße mit einem Elektromobil für Senioren abzuraten. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 10 bis 15 km/h ist ein Elektromobil ein nicht unbeträchtliches Hindernis für andere Verkehrsteilnehmer.

Anschaffungskosten und Unterhaltskosten für Elektromobile für Senioren

Die Preise für Seniorenmobile sind je nach Ausstattung, Reichweite und Geschwindigkeit sehr unterschiedlich und reichen von etwa 1.000 Euro bis 7.000 Euro und mehr. Unter gewissen Umständen tragen Krankenkassen, Sozialämter oder die Pflegekasse einen Zuschuss für die Anschaffungskosten eines Elektromobils. Wenn man dagegen alles selbst zahlen muss, dann lohnt sich ggf. der Kauf eines gebrauchten Elektromobils. Beim Kauf eines gebrauchten Seniorenmobils sollte man aber ganz besonders gut aufpassen und das Gerät sehr genau in Augenschein nehmen, um böse Überraschungen nach dem Kauf auszuschließen. Am besten nimmt man jemanden mit, der sich mit Elektromobilen auskennt und der beim Kauf eines gebrauchten Elektromobils mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch Sanitätshäuser und ähnliche Geschäfte bieten immer mal wieder gebrauchte Geräte mit Garantie an.

Neben den Anschaffungskosten kommen noch weitere Unterhaltungskosten für ein Elektromobil für Senioren hinzu. Diese halten sich jedoch einigermaßen in Grenzen: In Deutschland muss jedes Elektromobil über einer Geschwindigkeit von 6 km/h haftpflichtversichert sein. Diese Versicherung ist vergleichbar mit einer Mofa-Versicherung und entsprechend relativ günstig. Hier muss man mit einem jährlichen Beitrag von etwa 80 Euro rechnen.

Außerdem fallen noch Pflege- und Wartungskosten an. Da Elektromobile für Senioren jedoch relativ wenig anfällig sind und wenig Wartung und Pflege benötigen, sind die Kosten hier überschaubar. Außerdem kommen noch die zusätzlichen Stromkosten dazu, die für die Beladung der Batterie benötigt. Diese variieren natürlich, je nachdem, wie viel man fährt bzw. oft man die Batterie aufladen muss.

Ein Elektromobil für Senioren kaufen

Beim Kauf eines Seniorenmobils sollte man die gleiche Sorgfalt walten lassen, wie beim Kauf eines Autos. Bevor man ein Elektromobil für Senioren sollte man sich umfassend über verschiedene Modelle, deren Ausstattung und Reichweite informieren. Auch die Preise sollten genau verglichen werden. Sind einige Modelle in der engeren Wahl, sollte man unbedingt mit jedem eine ausgiebige Probefahrt machen; nur so kann man feststellen, ob das Elektromobil bequem ist, sich gut fahren lässt und für die eigenen Zwecke ausreicht.

Elektromobile für Senioren sollte man nur im Fachhandel kaufen, wo man ausgiebig beraten wird. Ein guter Fachhändler und Verkäufer steht einem mit Rat und Tat zur Seite und will nicht nur ein Seniorenmobil verkaufen, um Umsatz zu machen.